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TV wird Magenta

Mit der Umstellung meines Mobilfunkvertrags bei der Telekom auf die aktuelle Generation (verbunden mit dem bevorstehenden Wechsel auf das Poco F3) ist mir auch das MagentaTV Angebot der Telekom wieder in den Sinn gekommen. Und so habe ich, nach einer Nacht drüber schlafen, meinen Festnetz-/Internet-Anschluss der Telekom um MagentaTV Smart erweitert. In eintönigen Corona-Zeiten benötigt es einfach hin und wieder auch mal neue Impulse und Freude auf Technik-Neuheiten, insofern war das wahrscheinlich innerlich schon ein Mitgrund für die Entscheidung. Neben dem Tarif habe ich mir ebenfalls die MagentaTV Box dazubestellt.
Die ersten Eindrücke sind noch sehr frisch, aber insbesondere die Megathek (mit vielen, auch sehr alten, Tatort-Folgen – ja, gucke ich gerne!), TVNOW Premium, die Unterwegs-Nutzung und die Steuerbarkeit des Receivers über die MagentaTV App und den ebenso mitbestellten Smart Speaker Mini klingen vielversprechend bzw. haben teilweise schon ihren praktischen Nutzen gezeigt. Im Laufe der nächsten Zeit werde ich an dieser Stelle sicherlich noch den ein oder anderen weiteren Eindruck liefern können. Doch nun gucke ich erstmal weiter den Doppelpass auf Sport 1 – natürlich über MagentaTV 😉

Aus Triple Play wird Quadruple Play

Andere Länder geben uns schon einmal einen Vorgeschmack auf das, was uns in der nächsten Zeit bevorsteht. Zu den heutigen möglichen Triple Play Paketen, die eine Vereinigung von IPTV, Telefonie und Internetzugang darstellen, wird sich zusätzlich noch der Mobilfunk dazugesellen. Ging der Trend vor Anfang des derzeitigen Jahrtausends erst in die Aufspaltung der einzelnen Bereiche, so steht nun die versöhnliche Neuverzahnung an. Wer hätte das zu Zeiten gedacht, in denen beispielsweise Vodafone in Erwägung zog, seine Festnetztochter Arcor vollständig zu verkaufen oder die Telekom ihre auf vier Säulen (Festnetz, Internet, Mobilfunk, Geschäftskunden) basierende Struktur aufzubauen? Derartige Umstrukurierungen waren damals sicherlich längerfristiger, aber im heutigen Markt ist Flexibilität einer der wichtigsten Punkte überhaupt.
Künftig dürfen wir uns demnach über noch vollere Pakete freuen, wenn auch eine Gefahr nicht abzuweisen ist, wie die c’t schon vor einigen Monaten bemerkte: wenn alles über eine Leitung läuft, ist diese auch der Schwachpunkt. Fällt sie aus, sind alle Dienste nicht mehr nutzbar. Aber über den Mobilfunkzusatz wäre auch eine Backupzugang  denkbar.
Bis erste Quadruple Play Pakete auftauchen, dürften noch einige Monate vergehen. Bis dahin wird Vodafone seine Festnetztochter Arcor weitgehend integriert haben und die Telekom die Bündelung von T-Home und T-Mobile vorantreiben.

Zwei „Ausfälle“

In der vorigen Nacht hat sich erstmals gezeigt, welche Nachteile IPTV mit sich bringen kann. Mitten im Programm fror auf einmal das Bild ein, nur noch der TV Guide war ansprechbar. Auch dieser stellte aber schnell den Dienst ein, nach einigen Betätigungen der „Aus“-Taste startete dann der IPTV-Rekorder neu. Nach dem Neustart schien dann alles wieder in Ordnung zu sein. Ein späterer Blick auf den Computer lieferte die Ursache für das ganze. Die Internetverbindung schien kurzzeitig ihren Dienst eingestellt zu haben und mit ihr automatisch auch IPTV. Es bringt auch Nachteile, alles über eine Verbindung laufen zu lassen. Die Deutsche Telekom plant hier übrigens, die Verbindungen für Internet und IPTV auszusplitten, um dem ganzen entgegenzutreten.
Ein anderweitiges selbstverursachtes Problem habe ich derweil in einem ganz anderen Bereich. Beim gestrigen Versuch alle Nachrichten vom Handy auf den Computer zu sichern schien das genutzte Programm Probleme mit der Verbindung zu haben und empfahl den Neustart des Handys. Gesagt, getan, doch nun will mir partout der PIN-Code nicht mehr einfallen, stattdessen schwirren einige Möglichkeiten im Kopf. Es hätte sich vielleicht doch ausgezahlt beim letzten SIM-Karten Wechsel vor einigen Monaten die PIN wieder zu ändern, so muss ich nun unter Umständen warten, bis ich wieder in Deutschland bin 😉

Bluewin TV – IPTV in der Schweiz

Der dritte Tag in der Schweiz ist angebrochen und erste Erfahrungen mit dem IPTV Angebot in der Schweiz sind gesammelt. Der passende Zeitpunkt also, um einen kleinen Überblick zu liefern.
Vorweg eine kleine Information zur Gallery am Rande. Die Gallery ist nun vorläufig wieder online (auch mit Bildern zu IPTV, aber dazu später mehr), evtl. sind hier aber in Zukunft noch Anpassungen nötig.

Zuhause stand ich dem ganzen Thema noch etwas kritisch gegenüber, doch schon in den letzten zwei Tagen konnte ich einige Vorzüge der neuen interaktiven Welt entdecken. Alleine die Fernbedienung des IPTV-Rekorders lässt schon einige interessante Möglichkeiten erahnen und auch der IPTV-Rekorder selbst macht sich schick, aber die eigentlichen Funktionen lassen sich dann doch erst im Betrieb überblicken.
Video on Demand ist ein Thema, das gerade zu geschaffen für IPTV ist. Abends halb zehn vor dem Sofa, noch schnell zur Videothek? Die Lust dazu hält sich in Grenzen, aber der Gang ist auch gar nicht mehr nötig, denn aus einem Kontigent an Filmen kann bequem der gewünschte gemietet werden. Dieser steht dann für 24 Stunden zum Anschauen bereit. Die Preise hierfür bewegen sich beim Bluewin TV Angebot zwischen 3.50 CHF und 6.00 CHF. Zu den Filmen stehen auch Extra-Informationen wie ein Trailer bereit, um die Entscheidung ein bisschen zu erleichtern. Nach der Wahl für einen Film startet dieser nach Bestätigung und das Vegnügen kann beginnen.
Video on Demand ist oft eine nette Sache, doch meistens wird man es dann doch mit dem normalen Fernsehen zu tun haben. Um die aktuell laufenden Ausstrahlungen auf den jeweiligen Sendern zu überblicken reicht ein Druck auf die TV-Guide Taste und schon erscheint eine Übersicht. Im Kabelfernsehen existieren hierfür EPG-Informationen, jedoch sind diese zumindest bei KabelBW sehr unvollständig. Bei IPTV gibt es dagegen für wirklich jeden gelieferten Sender Informationen. Zur gewünschten Sendung gibt es dann auch weitergehende Informationen wie eine Beschreibung oder die Wahl der Sprache (sofern verfügbar). Auf Radiosender muss man ebenfalls nicht verzichten.
Scheint bisher das meiste noch mit dem Kabelfernsehen vergleichbar zu sein, kommen die Vorzüge von IPTV eindeutig beim Thema Interaktivität zum Zuge. Beim Wechsel auf einen Sender wird dieser automatisch ab diesem Zeitpunkt für die nächsten 90 Minuten aufgezeichnet. Während dieser Zeit kann man beliebig vor- und zurückspulen und das während dem laufenden Programm. Eine Szene in einem Film nicht verstanden, ein Tor nochmal schauen, kurz auf die Toilette, ..? Damit kein Problem mehr, einfach anhalten, zurückspulen oder beliebig wiederholen. Nach einem erneuten Senderwechsel löscht der IPTV-Rekorder dann allerdings die Daten und fängt beim aktuellen Sender wieder von vorne an.
Soviel zum Thema Anschauen, doch oft ist man auch nicht im Hause, wenn ein interessanter Film oder eine Sendung läuft. Nun kommen wir also zu der Funktion, die dem IPTV-Rekorder seinen Namen beschert – der Aufnahme. Aufnahmen können entweder direkt per Fernseher in Auftrag gegeben werden oder über das Web und das an jedem Ort der Welt. Der IPTV-Rekorder nimmt dann die gewünschte Sendung auf seiner Harddisk auf und listet sie per Knopfdruck in der Aufnahmen-Liste. Wie bei herkömmlichen Receivern kann eine Aufnahme gleichzeitig laufen, während ein anderes Programm geschaut wird.
Ein weiterer interessanter Punkt, der aber erst mit einem HDTV-fähigen Fernseher richtig interessant wird, ist HDTV. HDTV liefert eine deutlich höhere Auflösung als das bisherige Format und wird in Zukunft eine immer größere Rolle spielen. Im Bluewin TV Angebot sind einige HDTV Sender enthalten, wenn sie auch noch an einer Hand abzählbar sind. Selbst per Handy geknipst sieht man den Unterschied eindeutig, vor allem bei Landschaften. In nächster Zeit wird sich hier bestimmt noch einiges tun.

An dieser Stelle endet der erste Überblick, der vielleicht mit etwas Glück die ein oder andere Funktion nahe bringen konnte. Für mehr muss man IPTV selbst erlebt haben, es lohnt sich definitiv 🙂

IPTV? Verlockend, aber noch kein Umstiegsgrund

Technisch gesehen ermöglicht IPTV viele neue Möglichkeiten. Rekorderprogrammierung per Internet, Interaktive Dienste, Video on Demand – die Palette ist groß, aber nur teilweise verfügbar. Im Vergleich zum Kabel hakt dabei aber gelegentlich noch die Qualität, wie manche Nutzer von IPTV berichten. Aber hier herrscht das gleiche Problem wie im Telefonbereich bei Kabelanbietern: durch Triple Play wird jeweils eine fremde Technik teil des Pakets. Jede neue Technik braucht Zeit, um zu reifen und sich durchzusetzen. Aber die Kabelanbieter lassen sich hier sicherlich nicht abspeisen. Auch sie bieten Komplettpakete, doch die Kabelangebühr fällt hier noch seperat an. Ein Gesamtpaket wäre auch hier schön, aber das letzte Wort ist sicher noch nicht gesprochen.
Mit der CeBIT hat die Telekom den Entertain Paketen eine neue Struktur gegeben, neue Sender sind leider nicht hinzugekommen. Und genau hier liegt auch noch das größte Manko im Vergleich zum digitalen Kabel (jedenfalls in Baden-Württemberg). KabelBW bietet deutlich mehr Sender (derzeit digital kostenfrei rund 240 Stück) als die Entertain Angebote der Telekom (im Premium Paket ein wenig mehr als 100 Stück). Beispielsweise fehlt auch Bahn TV, ein Sender, den ich ab und zu sehr gerne schaue.
Auf der anderen Seite sind die restlichen Funktionen dagegen bei IPTV überzeugender, aber auch hier wird im Kabel in diesem Jahr ein Video on Demand Angebot und weitere interaktive Dienste kommen – dennoch wirkt das IPTV Angebot hier schon ausgereifter und darauf ausgelegter.
Derzeit ist die gewohnte Trennung (Telefon/Internet Telekom, Digital TV KabelBW) also noch nicht in Gefahr, jede Seite hat ihre Vorzüge. Auf Dauer wird aber das Thema Triple Play nicht mehr zu leugnen sein und spätestens dann wird eine Entscheidung zugunsten einer Technik fallen.