IPTV? Verlockend, aber noch kein Umstiegsgrund

Technisch gesehen ermöglicht IPTV viele neue Möglichkeiten. Rekorderprogrammierung per Internet, Interaktive Dienste, Video on Demand – die Palette ist groß, aber nur teilweise verfügbar. Im Vergleich zum Kabel hakt dabei aber gelegentlich noch die Qualität, wie manche Nutzer von IPTV berichten. Aber hier herrscht das gleiche Problem wie im Telefonbereich bei Kabelanbietern: durch Triple Play wird jeweils eine fremde Technik teil des Pakets. Jede neue Technik braucht Zeit, um zu reifen und sich durchzusetzen. Aber die Kabelanbieter lassen sich hier sicherlich nicht abspeisen. Auch sie bieten Komplettpakete, doch die Kabelangebühr fällt hier noch seperat an. Ein Gesamtpaket wäre auch hier schön, aber das letzte Wort ist sicher noch nicht gesprochen.
Mit der CeBIT hat die Telekom den Entertain Paketen eine neue Struktur gegeben, neue Sender sind leider nicht hinzugekommen. Und genau hier liegt auch noch das größte Manko im Vergleich zum digitalen Kabel (jedenfalls in Baden-Württemberg). KabelBW bietet deutlich mehr Sender (derzeit digital kostenfrei rund 240 Stück) als die Entertain Angebote der Telekom (im Premium Paket ein wenig mehr als 100 Stück). Beispielsweise fehlt auch Bahn TV, ein Sender, den ich ab und zu sehr gerne schaue.
Auf der anderen Seite sind die restlichen Funktionen dagegen bei IPTV überzeugender, aber auch hier wird im Kabel in diesem Jahr ein Video on Demand Angebot und weitere interaktive Dienste kommen – dennoch wirkt das IPTV Angebot hier schon ausgereifter und darauf ausgelegter.
Derzeit ist die gewohnte Trennung (Telefon/Internet Telekom, Digital TV KabelBW) also noch nicht in Gefahr, jede Seite hat ihre Vorzüge. Auf Dauer wird aber das Thema Triple Play nicht mehr zu leugnen sein und spätestens dann wird eine Entscheidung zugunsten einer Technik fallen.

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