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JMAP – das nächste IMAP?

JMAP – Java..? Auch wenn es mit jmap ein gleichnamiges Java-Werkzeug gibt, handelt es sich bei JMAP trotz Namensgleichheit (aber anderer Schreibweise) um eine neue Protokollspezifikation: der JSON Meta Application Protocol Specification (JMAP).
Bis vor wenigen Tagen hätten sich über meinem Kopf auch noch viele Fragezeichen hervorgetan, wäre mir da nicht ein Roundcube Issue Eintrag auf GitHub  über den Weg gelaufen.
Das Konzept von JMAP hört sich interessant an: die Ablösung von IMAP und SMTP (auf Clientseite, Mailserver <-> Mailserver bleibt unberührt) mit dem Ziel, Schwachstellen von IMAP zu optimieren und die Erweiterbarkeit (z.B. durch die Möglichkeit der Synchronisation von Kontakten und Kalendern) sicherzustellen.
Die Entwicklung wurde von FastMail angestoßen und wird mittlerweile in der IETF offen fortgesetzt. Noch stehen einige Punkte auf der Milestone-Liste – bis das Protokoll also in der praktischen Anwendung anzutreffen ist, dürfte noch etwas Zeit vergehen. Dennoch ist die Entwicklung eines derartigen Alternativprotokolls zu einem gefühlt jahrhundertaltem etablierten Protokoll spannend.

Postfachzügeln einfach gemacht mit imapsync

Mit dem kleinen, aber feinen Kommandozeilentool imapsync lassen sich – wie sich aus dem Namen des Tools bereits ableiten lässt – auf einfache Weise IMAP Postfächer zwischen Servern umziehen. Das IMAP Postfach meiner Schwester bei Sunrise sah leider langsam den Speicherhorizont nahen, sodass eine Verlagerung der gespeicherten E-Mails unumgänglich war. Als alternative Speichermöglichkeit, die ebenfalls jederzeit den Zugang zu den bisherigen E-Mails ermöglicht, wurde Google Mail auserkoren. Im nächsten Schritt galt es also, sämtliche Mails von Sunrise zu Google Mail umzuziehen.

imapsync ist sowohl als kommerzielle „Fertigsoftware“ gegen eine Gebühr verfügbar, lässt sich aber auch über die ebenfalls freien Quellen selbst bauen. Wer also etwas Handarbeit nicht scheut und keine weitere Unterstützung benötigt, kann sich auch auf den etwas längeren Weg begeben und es sich selbst zusammenstricken.

In meinem Fall hat das folgende Kommando schlussendlich zum gewünschten Erfolg geführt:

imapsync –host1 imap.sunrise.ch –port1 993 –ssl1 –user1 <user@sunrise.ch> –password1 „<password>“ –host2 imap.gmail.com –port2 993 –ssl2 –user2 <user@gmail.com> –password2 „<password>“

Mit etwas Geduld ließen sich so fast 4 GB problemlos transferieren. Das Tool eignet sich auch für größere Postfächer, selbst ein Provider hat dieses Tool laut Berichten schon erfolgreich eingesetzt.

Eigener Mailserver – ein erstes Resume

Vor gut 1 1/2 Monaten bin ich nun E-Mail mäßig von Gmail auf meinen eigenen Mailserver umgestiegen. Zeit genug, um ein erstes Resume zu wagen.
Die Bedenken, Gmail wäre nicht ersetzbar, haben sich nicht bestätigt. Auch ohne den Komfort von Gmail lässt es sich – dank passender Webmail-Skripts – auch auf einem eigenen Mailserver angenehm mailen. Zum einen habe ich rund einen Monat lang den Ajax-Mailer Roundcube getestet (bis auf wenige Bugs ist das Ding wirklich schon sehr angenehm zu bedienen), zum anderen bin ich seit gestern testweise auf eine komplette Groupware mit Webmail, Adressbuch, Kalender, Lesezeichenverwaltung etc. umgestiegen. Es gibt also genügend Alternativen, die ähnliche Leistungen wie Gmail bieten, nur Datenschutzrechtlich deutlich restriktiver sind (bei einem eigenen Mailserver auch nicht anders zu erwarten). Bei Gmail ist ein Abruf der E-Mails nur per POP3 möglich, auf dem eigenen Server läuft nun auch ein IMAP-Server, der viele weitere Möglichkeiten öffnet.
Der Umstieg ist gerade noch zum richtigen Zeitpunkt erfolgt und es war auch nach 1 1/2 Monaten die Beste Entscheidung, diesen Schritt zu wagen, denn Google zieht durch seine Dienste immer mehr Internetuser in die Abhängigkeit. Ein Trend, dem ich nicht länger beisteuern wollte.