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Upgrade auf Debian Stretch 9.0 geglückt

Im zweiten Anlauf ist mir in der vergangenen Nacht das Upgrade des Servers auf Debian Stretch geglückt. Damit ist etwas mehr als eine Woche nach dem Release von Debian Stretch die Hauptarbeit bereits abgeschlossen. Grundsätzlich habe ich direkte Upgrades auf die Nachfolgeversion von Debian bislang gemieden und stets auf eine (meistens deutlich spätere) Neuinstallation gesetzt. Auch diesmal stand dieser Weg bei mir ganz oben auf der Liste, allerdings habe ich mich dann doch relativ schnell für das Upgrade umentschieden – auch nachdem erste Berichte von einem grundsätzlich relativ reibungslosen Prozess berichteten. Bei vergangenen Debian Upgrades sah das zum Teil noch anders aus.
Das eigentliche Systemupgrade lief bei mir am problemlosesten, großartige Auseinandersetzungen mit Abhängigkeiten traten nicht zu Tage. Konfigurationsdateien diverser genutzter Pakete habe ich vorerst beibehalten und werde diese ggf. zu einem späteren Zeitpunkt gegenüber neuen Versionen vergleichen. Kritische Änderungen, die eine sofortige Aktion erfordern würden, gab es bei diesen nicht. Dies betraf vor allem Postfix und Dovecot, sodass der Mailserver auch weiterhin gewohnt seinen Dienst ohne direkten Eingriff verrichtet.
Apache und PHP kompiliere ich auf dem Server stets selbst, der Neueinstieg von OpenSSL 1.1 in Debian Stretch hat mir hier vor allem bei Apache das erste Problem beschert. Die kürzlich erschienene Apache Version 2.4.26 ist die erste, die OpenSSL 1.1 offiziell unterstützt – alles darunter führt zwangsläufig zu Frustrationen. Wichtig ist also, gleich die neuste Version zu wählen. Die aktuelle PHP Version 7.1.6 ist ebenfalls OpenSSL 1.1 kompatibel, auch wenn bei der Kompilierung noch einige Warnungen ausgespuckt werden. Die PHP Erweiterung curl erfordert zudem noch das Paket libcurl4-openssl-dev. Hier benötigt es dann noch einen Symlink, damit der Konfigurationsvorgang ohne Fehler durchläuft.
Das reguläre Upgrade auf Stretch betrifft vor allem bisherige Nutzer von MySQL, sofern die entsprechenden Debianpakete genutzt werden. Während des Upgrades findet dann ein automatischer Umstieg auf MariaDB statt. Mich hat dies nicht betroffen, da ich MySQL separat installiert habe. Die zugehörige MariaDB Library scheint zudem größtenteils MySQL-kompatibel zu sein, sodass sich auch Dovecot und Postfix daran nicht aufhängen. PHP nutzt über mysqlnd sowieso seine eigene MySQL-Library.
Der größte sichtbare Benefit mit dem Umstieg auf Debian Stretch war für mich die Möglichkeit, das HTTP/2 Modul des Apache Webservers zu aktivieren. Unter Debian Jessie war dies ohne Fallstricke nicht möglich, da die dortige OpenSSL Version und nötige libnghttp2 Bibliothek zu alt waren. Beides hat sich nun gelöst, sodass nach der Nachinstallation des libnghttp2-dev Pakets und anschließenden Kompilierung HTTP/2 final aktiviert werden konnte. Damit ist auch dieser letzte große Punkt auf der ToDo Liste verschwunden 🙂
Im Großen und Ganzen ist das Upgrade unter dem Strich also sehr weich verlaufen. Eine Neuinstallation hätte da weitaus mehr Zeit und Planung beansprucht. Auch wenn noch kleinere Nacharbeiten anstehen: der größte Teil ist geschafft und der Server damit für die nächste Zeit wieder auf dem aktuellsten Stand. Danke, liebes Debian Team!

Was man sonst nicht sieht: SSH Welcome

Die SSH Welcome Message (Message of the day) sieht standardmäßig relativ spartanisch aus und grundsätzlich ist das auch durchaus gerechtfertigt: ein Administrator hat schließlich seine Arbeit zu verrichten und keine grafischen Spielereien zu veranstalten. Auch wenn man über Sinn oder Unsinn also streiten kann, so ist ein hübscher Welcome Screen auf dem eigenen Server durchaus immer wieder gern gesehen und hebt den sonst manchmal herrschenden tristen Sysadmin-Alltag ein wenig ins besondere. Schließlich freut man sich auch im wirklichen Leben, wenn das Gegenüber mal mit einem Lächelnden „GutenTag!“ an er Theke begrüßt, oder? 😉

Fuchs Server Welcome
Fuchs Server Welcome

Homserver: Fuchs läuft :-)

Am gestrigen Tage war soetwas wie die Geburtsstunde von Fuchs. Nein, kein Tier, sondern ein Server hat seinen Lebensweg begonnen 😉 Ausgestattet mit einem minimalen und frischen Debian Lenny 5.0 System, das erst letzten Samstag erschienen ist sowie einem SSH Server wird nun der Server per Fernzugriff im lokalen LAN seine Dienste verrichten. Und per Putty fühlt es sich tatsächlich wie bei einem dedizierten Server an – wobei er das ja grundsätzlich auch  ist-  abgesehen von der Tatsache, dass er seine Dienste nur noch LAN-lokal anbietet. Möge er lange, lange leben und seine Dienste in Ehren vertreten. Auf eine gute Zusammenarbeit, Fuchs 😀

Fuchs am Werk
Fuchs am Werk

Distributionen: Schwere Entscheidung

Schon jetzt ist absehbar, dass sich die Entscheidung für eine Linux-Distribution wohl etwas hinziehen könnte. Auswahl kann auch hinderlich sein 😉 Neben Kubuntu 6.10 (Edgy Eft) steht auch SuSE 10.2 in der engeren Auswahl, aber auch ein Debian (zumindest in der SID-Version, also unstable, aufgrund der Aktualität) wäre denkbar. Aber was spricht derzeit für die jeweiligen Distributionen?

Kubuntu 6.10
+ schön klein
+ basiert auf dem stabilen Debian
+ Paketverwaltung per apt
+ hat oft die aktuellsten Pakete
– viele Pakete müssen nachinstalliert werden

SuSE 10.2
+ schon während der Installation sind viele Pakete anwählbar
+ viele kleine Anpassungen
+ Konfiguration über YaST (grafisch)
– manchmal etwas zu „aufgebläht“

Debian SID
+ teils sehr frische Softwareversionen
+ schnelle Updates
+ Paketverwaltung über apt
– keine stabile Version, Probleme möglich

Die Hardwareunterstützung spielt dabei eine untergeordnete Rolle, da ich bis auf wenige Ausnahmen nur Standard-Komponenten verwende, mit denen es bisher unter Linux keine Probleme gab.