Schlagwort-Archive: Geschichte

Back to the Roots

Manchmal ist es schön, sich durch Assoziationen an alte Erlebnisse zu erinnern und in Werdegängen zu schwelgen. So ist es mir gerade auch wieder beim Thema AOL passiert. Was heute schon lange her schien, war eine 5-jährige Beziehung von 2001 bis 2006 und doch habe ich mich sehr schnell an meinen heutigen Provider T-Home gewöhnt. Früher, das waren noch Zeiten. Die von vielen verschriene AOL Software hatte ihre Tücken, die Zugangsmöglichkeit per DFÜ gab es erst recht spät und auch Verbindungsprobleme traten durchaus auf. Aber trotzdem hatte auch AOL etwas für sich. Noch heute bin ich in Erinnerungen vom damaligen Service, der direkt per Software bereitstand und einem Live Chat ähnelte, sehr angetan. Hilfe gab’s hier immer schnell und der Mitarbeiter gegenüber war auch durchaus mal für einen Small Talk nebenbei zu begeistern 😉 Die AOL Software bot zudem einen interessanten Spielraum, jede neue Version hatte ihren eigenen Touch. Die Zeiten damals hatten also auch durchaus ihre schönen Seiten. Wenn ich auf das AOL von heute Blicke, ist nicht mehr viel davon übrig geblieben. Mit dem Verkauf der Zugangssparte 2006 an Hansenet gibt es AOL in der damaligen Form nicht mehr. Rückblickend tut soetwas schon ein bisschen weh, aber Zeiten vergehen nunmal. Was bleibt, ist ein Eintrag in der Chronik – und die Rückblicke darauf.

Glingelingeling

Der morgen beginnt früh. Geweckt von Google Alarm, einem längst etablierten Weckinstrument, das nebenbei noch die aktuellen RSS Feeds aktueller Seiten sowie die letzten E-Mails im Google Mail Postfach aufzeigt, geht es schnurstracks in die Küche. Während der Blick auf die genauen Inhalte der Google News auf dem eBook Reader verharrt, wartet auch schon die vernetzte Kaffeemaschine auf die zu wählende Sorte. Caramel Latte oder doch lieber Café-au-lait? Google TippFinder schlägt auf Basis der letzten Suchvorgänge in der schnelle letzteres vor und so fällt die Wahl auch nicht allzu schwer. Nachdem die Tasse Café-au-lait auf klassischem Wege in den Magen findet, schreit auch schon Google Calender auf dem Handy auf. Heute scheint doch tatsächlich ein Friseurtermin anzustehen und das auch gerade noch beim neuen Friseur. Ein Blick auf Google Maps zeigt kurzfristig den Weg dorthin und dank Street View sind Verirrungen auch ausgeschlossen. Während der entspannten Fahrt läuft die auf Basis aktueller Suchvorgänge ausgewählte Musik Top 10 vor sich hin. Bevor die Fahrt apprupt endet, erscheint auf dem Handybildschirm eine kurze Benachrichtigung von Google Trends – der Spritpreis bei einer Tankstelle ist doch tatsächlich um 10% gefallen. Und so wird kurzerhand ein Abstecher zur Tankstelle gemacht. Nachdem alle Termine abgeschlossen sind, fällt der Weg zur Couch und dem verdienten Fernsehabend leicht. Dank des vorab ausgewählten Programms von Google TV, angepasst an den aktuelle physische Zustand, ist das Wort „zappen“ nicht mehr im Duden zu finden. Während der Sendungen noch einen kurzen Blick auf die E-Mails, dank des internen Google Browser im Fernsehgerät keine große Sache, und der Abend ist auch schon vorüber. In die Nacht führt eine Auswahl an Podcasts zum Thema „Leben im 20. Jahrhundert“. Es ist immer noch am schönsten, in Nostalgie zu schwärmen.

Hilfe, „Notruf“?

Die schöne neue Technikwelt. Da gibt es die schönsten schnurlosen Telefone, ein ISDN Anschluss ist vorhanden, neue Möglichkeiten stehen zum Entdecken bereit. Wäre da nicht die Leichtigkeit, mit diesen Dingen umzugehen. Vor wenigen Tagen geschah es dann.
Unerwartet platzte meine Mutter mit fragendem Blick und den Worten „Die Feuerwehr hat angerufen“ in mein Zimmer. Feuerwehr? Bei diesem Wort wurde aus der ruhigen Stimmung eine kritische, Schweißperlen bildeten sich auf der Stirn. Eine weitere Nachfrage ergab das zusätzliche Detail, dass die Feuerwehr nachgefragt hat, ob es bei uns brennt. Brennen? Nachdem alle Ecken auf mögliches Feuer abgesucht waren, fiel der erste Gedanke auf einen möglichen Scherzanruf. Da dies aber etwas zu makaber schien, wurde nun die Anrufliste durchsucht, dabei war eine Tatsache merkwürdig: es gab keinen eingehenden Anruf in der infrage kommenden Zeitspanne. Alles nur ein böser Traum? Nicht ganz, am selben Abend stellte sich heraus, dass meine Mutter aus Versehen am Telefon die 112 gewählt und eine Verbindung hergestellt hatte. Das schnurlose Telefon war derart undurchsichtig, dass sie nicht auf die Idee kam, die Nummer selbst gewählt zu haben.
Letztendlich war ihr die ganze Sache etwas peinlich, doch muss sie sich sicherlich keinen Vorwurf machen. Vielen geht es mit neuer Technik genauso und wenn es mal kein Telefon ist, hakt es bei anderen Dingen. Eins steht fest: mit dem alten schnurgebundenen einfachen Telefonapparat wäre das nicht passiert 😉