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Interaktive Werbebande

Dass sich Werbeformen im Laufe der Zeit an den technischen Stand anpassen ist keine Neuigkeit. So geschehen auch bei den Werbebanden, die früher (und auch heute noch vielerorts) in Fußballstadien versuchten, Marken und Produkte näher an den Zuschauer zu bringen. Waren diese vor ein paar Jahren noch in gedruckter statischer Form vorzufinden, so wandeln sich die Werbebanden heutzutage mehr und mehr zu digitalen Pendants. Das ermöglicht ganz neue Dinge: von klassischen Laufeffekten über zahlreiche Einblendeffekte (z.B. Wobble Effekt) erstreckt sich die Palette der Möglichkeiten. In diesem Zusammenhang ist es nicht abzustreiten, dass man sich in manchen Momenten wie bei einer PowerPoint Präsentation fühlt.
Eins scheinen die neuen Werbebanden auf jeden Fall zu erreichen: Aufmerksamkeit.

Glingelingeling

Der morgen beginnt früh. Geweckt von Google Alarm, einem längst etablierten Weckinstrument, das nebenbei noch die aktuellen RSS Feeds aktueller Seiten sowie die letzten E-Mails im Google Mail Postfach aufzeigt, geht es schnurstracks in die Küche. Während der Blick auf die genauen Inhalte der Google News auf dem eBook Reader verharrt, wartet auch schon die vernetzte Kaffeemaschine auf die zu wählende Sorte. Caramel Latte oder doch lieber Café-au-lait? Google TippFinder schlägt auf Basis der letzten Suchvorgänge in der schnelle letzteres vor und so fällt die Wahl auch nicht allzu schwer. Nachdem die Tasse Café-au-lait auf klassischem Wege in den Magen findet, schreit auch schon Google Calender auf dem Handy auf. Heute scheint doch tatsächlich ein Friseurtermin anzustehen und das auch gerade noch beim neuen Friseur. Ein Blick auf Google Maps zeigt kurzfristig den Weg dorthin und dank Street View sind Verirrungen auch ausgeschlossen. Während der entspannten Fahrt läuft die auf Basis aktueller Suchvorgänge ausgewählte Musik Top 10 vor sich hin. Bevor die Fahrt apprupt endet, erscheint auf dem Handybildschirm eine kurze Benachrichtigung von Google Trends – der Spritpreis bei einer Tankstelle ist doch tatsächlich um 10% gefallen. Und so wird kurzerhand ein Abstecher zur Tankstelle gemacht. Nachdem alle Termine abgeschlossen sind, fällt der Weg zur Couch und dem verdienten Fernsehabend leicht. Dank des vorab ausgewählten Programms von Google TV, angepasst an den aktuelle physische Zustand, ist das Wort „zappen“ nicht mehr im Duden zu finden. Während der Sendungen noch einen kurzen Blick auf die E-Mails, dank des internen Google Browser im Fernsehgerät keine große Sache, und der Abend ist auch schon vorüber. In die Nacht führt eine Auswahl an Podcasts zum Thema „Leben im 20. Jahrhundert“. Es ist immer noch am schönsten, in Nostalgie zu schwärmen.

Wertschätzung in der digitalen Welt

Die digitale Welt wird in den nächsten Jahren einen noch viel größeren Teil für sich beanspruchen, als sie es derzeit schon tut. Längst haben auch die öffentlichen Anstalten erkannt, dass sich dieses Medium zunehmend zum Konsumtopf der Jugend mausert, auch viele ältere sind der digitalen Welt nicht ganz abgeneigt, wenn sie auch eher am Rande Kontakt mit ihnen herstellen.
Der digitale Musikbereich eignet sich als Paradebeispiel für die laufende Digitalisierung. Es ist kein Walkman mehr, den heute Jugendliche bei sich tragen, sondern ein MP3-Player, rand gefüllt mit digitaler Musik. Soviel Auswahl, so viele Möglichkeiten um an neue Musik zu gelangen gab es noch nie. Und diese Möglichkeiten werden auch rege genutzt, viel haben bedeutet mitunter auch den eigenen Status hervorzuheben.
Dabei wird eins deutlich: ein einzelnes digitales Element erhält kaum mehr die Bedeutung, die es in klassischen Zeiten gehabt hätte. Betrachtet man eine MP3-Datei auf der Festplatte, so ist sie eine von vielen, lediglich ein Fragment voll Nuller und Einsen. Auch die ganzen zusätzlichen Möglichkeiten, beispielsweise eine Onlineausgabe einer klassischen Zeitung, ermöglichen neue Möglichkeiten zum Archivieren. Die damit entstehende Datenflut trägt dann leidtragend dazu bei, dass dem einzelnen Objekt gar keine größere Bedeutung mehr zugetragen werden kann.
So schön die neue digitale Welt also auch sein mag, sollte man sie eher als zusätzliche Möglichkeit denn als ganzen Ersatz sehen. Dann kehrt auch die Freude an einzelnen Dingen zurück.