Sonntagmorgen, kurz vor 4 Uhr: ein müder, aber durchaus glücklicher Jan hegt ernste Gedanken, langsam ins Bett zu gehen. Ein Serverumzug geht nie ganz glatt und diesmal hat insbesondere das Upgrade von MySQL 5.5 auf 5.6 einige Nerven abverlangt (dafür ging die Sache mit dem Mailserver erstaunlich gut über die Bühne). Aber wenn es am Ende läuft – who cares? 🙂
Diesmal habe ich den Serverwechsel allerdings auch einige Zeit vor mir hergeschoben, irgendwann wird es aber einfach mal Zeit. Und so befindet sich Fuchs nun wieder auf dem aktuellen Stand, sowohl von der Hardware her (Intel Core i7 4770, 32 GB RAM, 2x 2 TB HDD, 1 GBit Anbindung) als auch von der Softwareseite (Debian 7, Apache 2.4, PHP 5.5, MySQL 5.6). Das müsste für die nächste Zeit mal wieder ausreichend sein. Nun geht es noch an die Feinjustage und Nachinstallation einiger Dinge, die nicht in der ersten Umzugstranche berücksichtigt wurden 🙂 Doch erst einmal ruft das Bett. Die parallelen restlichen Datentransfers dürfen alleine vonstatten gehen 😉
Seit etwa 4,5 Jahren basiert mein Festnetz- und Internetanschluss zuhause auf dem Telekom Call & Surf Comfort Plus Paket. Bis auf wenige Ausnahmen kann ich mich durchweg zufrieden schätzen und hatte seit längerer Zeit keinerlei Probleme mehr, das Ding läuft also durchweg rund. Dennoch geriet der Blick in den letzten Wochen angesichts der endenden Mindestvertragslaufzeit zu einer großen Alternative: dem Kabelanschluss. Der Hauptvorteil der Kabelriesen liegt eindeutig im größeren Bandbreitenspektrum, DSL ist da leitungsmäßig leider weiterhin beschränkt und VDSL oder gar Glasfaser werden sich wohl nicht so schnell in meine Gegend verirren. 100 MBit klingen im ersten Augenblick wirklich schick, doch auch die Kabelalternative hat ihre Nachteile, wenn man in die Supportforen der Kabelanbieter blickt: Überlastungen scheinen nicht gerade eine Seltenheit zu sein und aus 100 MBit werden dann mal schnell deutlich weniger, zudem scheinen auch die Pingzeiten in Überlastungsfällen manchmal jenseits von gut und böse zu sein. Eine weitere Eigenheit hat sich erst vor wenigen Wochen aufgetan: KabelBW und Unitymedia setzen wie die Telekom nun auf IPv6, allerdings setzen die beiden Kabelanbieter dabei bereits im ersten Schritt auf eine DS-Liste Variante, d.h. IPv6 wird nativ unterstützt und IPv4 nur noch durchgereicht, die IPv4 Adresse wird also faktisch wie im Mobilfunk mit anderen geteilt (NAT). Das kann zu Problemen führen und erste Auswirkungen sind bei einigen Diensten laut den Supportforen auch aufgetreten. Die Telekom setzt in Sachen IPv6 auf einen Dual-Stack, es wird also sowohl IPv6 als auch eine „dedizierte“ IPv4 Adresse verteilt. Angesichts diesen Gesichtspunkten und der Stabilität meines Anschlusses habe ich mich letztendlich für einen Beibehalt meines Telekom Anschlusses entschieden und werde auf die IP Variante des Call & Surf Comfort Plus Pakets wechseln. Damit inbegriffen ist der Umstieg auf VoIP (das im Telekom Netz aber sehr stabil zu laufen scheint), IPv6-Unterstützung und Annex J (was im Endeffekt einen höheren Upload bedeutet). Kostenmäßig reduziert sich der monatliche Paketpreis (zuvor Universal / ISDN) um 5 Euro und eine 55 Euro Online-Gutschrift ist auch noch dabei, die Spannung lenkt sich nun also auf die technischen Änderungen. Irgendwie freut man sich dann doch immer auf Neues, und gerade in Sachen IPv6 lassen sich dann endlich native Spielchen von zuhause aus mit dem bereits IPv6-fähigen dedizierten Server betreiben 🙂
Pünktlich zum 4. Oktober 2011 hat Hetzner kurz nach 0 Uhr die neue Serverreihe online gestellt, die insbesondere beim kleinsten Modell wieder einmal eine spürbare technische Verbesserung brachte. Der Vorabend bis zur Veröffentlichung der neuen Modelle fühlte sich in der Tat wie ein Silvesterabend an, auf den man sehr gespannt entgegenfieberte, um dann auch wirklich kurz vor 0 Uhr am Computer zu sein. Was des einen Apples Pressekonferenz ist, kann beim anderen durchaus auch der Release einer neuen Serverreihe sein 😉 Durchaus pünktlich gingen die Angebote dann auch online und der Nachfolger meines aktuellen Servers war – obwohl ich das eigentlich gar nicht vor hatte – bereits 23 Minuten später geordert. Ganze 3 Minuten dauerte es dann, bis die Zugangsdaten für den neuen Server auch schon eintrudelten. Wahnsinn wie automatisiert das mittlerweile ist. Kurzerhand gerieten die nächsten Stunden dementsprechend zur spontanen Serverwechselnacht. Spontan ist dabei durchaus wörtlich zu nehmen, eigentlich wollte ich die Angebote ursprünglich nur kurz inspizieren, der Freudendrang war dann aber letztendlich zu groß, sodass ich dann in einer Art Harakiri-Aktion ungeprobt den Wechsel vorantrieb. Gewohnterweise stellten sich einige Probleme in den Weg (3 TB HDDs = GPT, udev = eth0 zu eth1 durch das vKVM, grub2), die aber – und das ist nicht immer gewöhnlich – innerhalb der Nachtfrist gelöst werden konnten. Da ich erst Anfang des Jahres den Wechsel auf das aktuelle Squeeze System vorgenommen habe und vor allem den Mailserver schön eingerichtet habe (das ist leider immer wieder jede Menge Arbeit), habe ich bei diesem Serverwechsel einen Umzug per Image bevorzugt. Die Root-Partition des alten Servers wurde so per partimage gesichert und dann auf eine größere Partition auf dem neuen Server zurückgespielt. Nach einer Vergrößerung des Dateisystems und einigen Anpassungen an das neue System (u.a. IP, UUIDs, usw.) bootete der neue Server nach einigen vKVM Sessions am Ende durch und die Umgebung präsentiert sich nun bis auf die leistungsmäßig bessere Hardware wie auf dem alten System. Der neue Server (Hetzner EX4) verfügt nun über einen Intel i7 2600 4x 3.4 Ghz, 16 GB DDR3 RAM und zwei 3 TB S-ATA 6G Festplatten. Damit dürfte sich die Zeit bis zur nächsten Angebotsaktualisierung locker überbrücken lassen. Auf ein neues, Fuchs! 🙂
Die Suche nach einem Root-Server ist offiziell beendet. Da das alte Angebot einige „Schwächen“ hatte (u.a. wenig Backup-Space, Anbindung), habe ich Ausschau nach einem neuen Angebot gehalten und es nun gefunden. Der neue Root-Server (ja, eigentlich müsste das dedizierter Server heißen, aber ich nutze doch lieber das Modewort ;)) präsentiert sich mit einem Pentium 3.0 GHZ mit HT und 1 MB L2-Cache (Da keine 3.0er mehr da waren, wurde jedoch ein 3.2er eingebaut), 2 GB DDR 400 Ram sowie einer 200 GB SATA Festplatte.
Nach einem Test habe ich mich zudem entschieden, Apache, PHP sowie MySQL nicht mehr als Pakete zu installieren, sondern als Sourcecode zu kompilieren, was natürlich vor allem im Bezug auf die Aktualität einen Vorteil hat.