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Das Geschäft mit den Flatrates

Buffet, Getränke, Internet, Telefonie – in der heutigen Zeit darf gerne alles pauschal sein. Das Prinzip besteht in der Regel aus einer Mischkalukation, die den gewöhnlichen Verbrauch bzw. Nutzung eines Angebots vor der Freigabe abwägt. Viele Kunden greifen nur aus Sicherheitsgründen zu einer Flatrate, nutzen das Angebote dabei aber meist kaum oder nur geringfügig aus. Auch wenn einige wenige Nutzer das Angebot völlig ausreizen (auch Power-User genannt), geht die Mischkalulation weiterhin auf, jedenfalls solange das Verhältnis zwischen Power-User und Wenig-Nutzer stimmt.
Das wird dank immer knapper kalkulierten Preisen immer schwieriger und so kann es durchaus vorkommen, dass sich bei manchen Anbietern die Kalkulationen als nichtig erweisen. Statt die angebotene Flatrate aus dem Programm zu nehmen werden dann die nicht erwünschten Vielnutzer in Form von Abmahnungen oder Kündigungen vertrieben.
Der einfachste Weg bestände darin, die Flatrate künftig nicht mehr als solche anzubieten, doch das lässt der Wettbewerb oft nicht zu. Wer greift gerne zu einer eingeschränkten Fair-Use-Flatrate, wenn er doch die vermeintlich wahre Flatrate bei einem anderen Anbietern erblickt? Also wird weiterhin genau diese vermeintliche Flatrate angeboten statt ganz ohne Kunden dazusitzen.
Doch je länger dieses Unterfangen andauert, desto größer ist die Hoffnung auf einen Wandel in diesem Bereich. Warum sollte man künftig dem Kunden nicht wieder ein Angebot präsentieren, bei dem er nicht nach dem doppelten Boden suchen muss? Schließlich schaden zahlreiche Berichterstattungen über die Flatrate-Politik auch dem Ansehen der einzelnen Unternehmen. Wenn Wettbewerb auch notwendig ist, sollte dieser über Angebote, die so gar nicht existieren, nicht ausgetragen werden.
Manch ein Kommentar, der diese Tage dank neuer Abmahnungen oder Kündigungen in Foren zu lesen ist, sieht den Kunden in der Pflicht. Jeder müsse doch Verständnis aufbringen können, dass eine Flatrate auch offensichtlich bei extremer Nutzung nicht mehr profitabel sein kann. In der Praxis habe ich aber bisher den meisten ein erstauntes Gesicht hervorzaubern können, als ich dieses Thema ansprach. Zudem muss man hier zwischen All-you-can-eat und IT-mäßigen Flatrates differenzieren. Dass man den schwarzen Peter also den Kunden zuschiebt, ist sicherlich nicht die richtige Weise mit diesem Thema umzugehen, sondern vielmehr eine Gewöhnung daran, dass diese Umgangsweise etwas normales darstellen soll, wovon sie aber meilenweit entfernt ist.