Galaktisch gut: Ein Ersteindruck

Etwas mehr als eine Woche ist vergangen, seit ich meine neuste Errungenschaft – das Samsung Galaxy S2 – in Betrieb genommen habe. Der perfekte Zeitpunkt für ein erstes Resümee.

Symbian ist totgesagt, lange lebe Android
Zwei Jahre lang hat mich mein bisheriges Handy, ein Nokia N72, begleitet. Rückblickend gesehen bin ich mit dieser Symbian S60 basierten Variante die letzte Zeit sehr gut gefahren, deswegen habe ich bis zu Nokias großem Umschwenken auch ein Verbleiben auf der Symbian Plattform erwogen. Nachdem aber klar war, dass Symbian nicht mehr weiter verfolgt werden würde, war für mich auch das Thema Nokia Geschichte. Sorry Nokia, aber mich hat eben gerade auch Symbian zu euch gebracht. Nach dieser Entscheidung waren alle Tore für Android offen.

Umgewöhnungszeit
Etwas Umgewöhnung wird noch notwendig sein. Manche Dinge sind bei Android einfach gänzlich anders. Während Nokia bei jeder Anwendung eine alternative Verbindungsform akzeptiert (d.h. Anwendung 1 kann z.B. per WLAN verbunden werden, während die Synronisierung dennoch parallel per UMTS stattfindet), scheint bei Android aller Datenverkehr über die gerade aktive Schnittstelle zu gehen. Das ist – sofern ich das richtig verstanden habe – das WLAN, sofern dieses aktiviert wurde. Wenn gerade keine WLAN Verbindung besteht, dann wählt Android das Mobilfunknetz. Letzteres ist natürlich dank einem passenden Mobilfunktarif und einer inkludierten Datenflatrate auch kein Problem, sodass diese Entscheidung nun spätestens beim Wechsel auf ein Androidsystem voll zur Geltung kommt. Es soll hier nicht unerwähnt bleiben, dass es natürlich Apps gibt, die eine Datenverbindung per Mobilfunknetz gänzlich unterbinden (sofern man nicht das Glück hat und im Besitze einer Datenoption ist).
Dann gibt es aber auch die positiven Umgewöhnungsaspekte. Wenn man nur hin und wieder ein YouTube Video auf dem Smartphone betrachtet, ist die YouTube App hierfür wirklich ein Segen. Sehr nett gemacht, läuft technisch einwandfrei und bietet eine sehr akzeptable Qualität. Die Facebook App für Android scheint dagegen noch nicht so ganz gereift zu sein, aber im Vergleich zur mobilen Fassung auf meinem Nokia ist das immer noch ein Quantensprung. Grundsätzlich ist festzustellen, dass die Begeisterung für Apps auch schnell auf Neulinge wie mich springt. Ich möchte erst gar nicht damit anfangen, welche relativ nützlichen Apps ich schon zu Beginn gefunden habe. Eine kleine Liste gibt es am Ende des Beitrags dennoch.

Wo Licht ist, da ist auch Schatten
Technisch gesehen ist das Samsung Galaxy S2 ohne Frage eines der aktuell besten Android Phones auf dem Markt. Dual Core, WLAN N, Full HD Video Recording, Samsung Kies und und und. Soviel Technik in einem Gerät zeigt aber spätestens bei der Dauernutzung, welcher Energiehunger dahintersteckt. Wer das Smartphone täglich gut nutzt, wird wohl über das tägliche Laden nicht umherkommen. Nun gut, für mich als Nokia Umsteiger ist das noch sehr ungewohnt, aber für andere Smartphone Nutzer dürfte das zum Alltag gehören. Standby Zeiten? Danach darf man heutzutage gar nicht mehr fragen. Mensch wird das toll, wenn es eines Tages kabellose Stromversorgung gibt und das Smartphone automatisch aufgeladen wird, sobald es zuhause angekommen ist (war da Intel nicht mal dran? ;-)).
Zudem wird das Galaxy S2 relativ warm, wenn man Leistungsfordernde Anwendungen nutzt. Das könnte allerdings auch an einem Bug liegen, der in Android 2.3.4 behoben wurde und in Kürze mit einem Samsung Update geliefert werden dürfte.
Weitere Nachteile sind mir innerhalb der kurzen Zeit bislang noch nicht bekannt geworden.

Apps
Nach etwas mehr als einer Woche habe ich natürlich noch längst nicht die Appspitze erreicht, dennoch sind mir einige Apps untergekommen, von denen ich sehr angetan bin.

Ringdroid
Typische Situation: Du hast eine Musikdatei und möchtest einen Ausschnitt davon als Klingel- oder Weckton nutzen. Eine Möglichkeit wäre, das Ding am PC zu schneiden (Audacity lässt grüßen). Diese App macht das kindereinfach und ist noch Open Source oben drauf. Eine der Anwendungen, die ich auf meinem Nokia damals verzweifelt gesucht haben..

K9 Mail
Der eingebaute Mail Client ist sehr praktikabel, keine Frage, allerdings bietet K9 gefühlte tausend Einstellmöglichkeiten und wurde immer mal wieder positiv erwähnt. Da ich primär meinen eigenen Mailserver nutze, habe ich diese App als eine der ersten installiert. K9 ist ebenfalls Open Source.

Trillian
Nachdem ich mich auf meinem Desktopsystem kürzlich wieder für Trillian entschieden habe, kam ich nicht an der mobilen Fassung herum – zumindest für einen kleinen Test. Trillian Pro Inhaber (mittlerweile kostet das eine jährliche Gebühr, dafür sind allerdings alle Trillian Fassungen auf sämtlichen Systemen mit den Pro Vorteilen versehen) erhalten die App werbefrei und können die Logsynchronisierung nutzen. Das heißt kurz und knapp: Logs auf dem Desktopsystem wandern über die Trillian-Server in Echtzeit auch auf das Smartphone. Über den Sinn lässt sich streiten, als regelmäßiger IM Nutzer finde ich das allerdings sehr praktisch. Schöner wäre da natürlich noch eine Lösung über den eigenen Server, aber man kann ja nicht alles selbst machen.. 😉

Auf in eine galaktische Zukunft
Das erste Fazit lässt sich in einem Wort zusammenfassen: genial! Sowohl technisch als auch Plattformmäßig bin ich begeistert. Als reines „Handy“ Investition betrachtet (damit meine ich primär die Telefon- und SMS-Funktion) ist das Galaxy wahrlich viel zu schade. Doch wer mittlerweile ebenfalls verstärkt sein Handy für allerhand mobile Dienste nutzt oder das zumindest erwägt, dürfte hier einen Volltreffer landen.

Kurzinfo: Freischaltung von Kommentaren

Spam kann ganz schön ermürbend sein. Nachdem die Spambots kürzlich Blue X Live! geknackt haben, wurde nun scheinbar auch das Math Comment Spam Protection Plugin überwunden. Trotz aktiviertem Plugin trudelten hier zahlreiche Spamkommentare ein, die umgehend im Blog erschienen sind. Mittlerweile habe ich diese gelöscht, mich aber noch für kein Alternativplugin entschieden. Deshalb habe ich nun eine WordPress Einstellung aktiviert, die alle Kommentare von noch nicht bekannten Autoren sperrt. Bekannt ist, wer mindestens einen freigeschalteten Kommentar besitzt. Das heißt im Umkehrschluss, dass eure Kommentare – sofern ihr hier noch nicht kommentiert habt – erst einmal in der Warteschlange landen, bis die von mir manuell freigeschaltet wurde. Diesen Umstand möchte ich entschuldigen und werde mich schnellstmöglich nach einer Nachfolgelösung umsehen. Sobald diese gefunden ist, melde ich mich nochmals.

Western Digital Elements WDBAAU0020HBK-EESN 2TB

Externe Festplatten sind sehr nützlich, vor allem wenn man das Thema Backup angeht. Nachdem ich die letzten Tage wieder etwas im Kaufrausch war (back to the roots sozusagen, irgendwann stellt man anderweitige Aktivitäten wieder etwas hinten an, die dann auf Dauer doch nicht so vielversprechend erscheinen..), habe ich mir gestern spontan die oben genannte Platte geordert. Dank Amazon Prime und DHL Express ist sie heute bereits eingetroffen und hängt nun schon an der Fritz!Box. Zwar soll die NAS Performance der Box nicht sehr berauschend sein, aber das werde ich dann in den kommenden Wochen testen. Bis dahin müssen die ersten Sicherungen noch warten, zuerst steht eine Datenmigration an. Sämtliche Dokumente sind auf drei Computern verstreut, insofern wird eine vorherige Synchronisation unumgänglich sein. Diese Arbeiten müssen sich nächste Woche aber erst einmal hinter dem Samsung Galaxy S2 einreihen – und natürlich hinter den anstehenden Serverarbeiten am darauffolgenden Wochenende. Der erste Schritt ist mit dem Kauf aber getan 🙂

In der Galaxy angekommen

Noch nicht ganz, aber nächste Woche ist es soweit. Wer meinen Facebook Status verfolgt, wird neulich auf folgende Meldung gestoßen sein:

Es ist geschehen, habe eben das Samsung Galaxy S2 vorbestellt. Laut Amazon leider erst ab 30. Mai lieferbar. Entschuldigt also, wenn ich nächste Woche möglicherweise für einige Tage von der Bildfläche verschwinde 😀

Es ist also in der Tat geschehen, mein neues Handy, pardon Smartphone, steht in den Startlöchern 🙂 Der Countdown in Richtung Liefertermin wurde bereits gestartet. Innerlich brenne ich wie ein kleines ungeduldiges Kind auf das neue Teil, es gibt einiges zu testen 🙂 Mehr dazu gibt’s dann einige Tage nach dem Eintreffen, die erste Zeit werde ich wohl erstmal mit dem Galaxy S2 selbst beschäftigt sein 😀

Hey There Delilah

Das Keyboardspielen habe ich auch nach einer längeren Abstinenz von einer Aufnahme nicht aufgegeben. Ganz im Gegenteil: im Hintergrund hab ich mir so manchen Abend mit dem Spielen versüßt, Musik ist eben Leben 🙂
Doch fast vier Jahre waren nun doch etwas viel, es wurde Zeit für eine neue Aufnahme. Wer also auf neues Material gewartet hat, darf sich nun freuen.
Mit „They There Delilah“ steht nun ein neues Lied zum Hören bereit. Feedback ist willkommen! 🙂
» „Hey There Delilah“ anhören

Back to the roots – und zu Trillian

Jeder hat so seine persönlichen Erlebnisse, an die er sich gerne zurückerinnert. Bei mir zählen dazu auch die Zeiten um 2003 herum, in denen ich noch intensiv Trillian genutzt habe. Trillian ist ein Multimessenger, der neben den klassischen Protokollen wie MSN, ICQ oder AIM auch eine Anbindung an Facebook ermöglicht. Nun gut, Facebook war damals noch nicht auf den Beinen, trotzdem hatte Trillian seinen Reiz: eine schlanke Oberfläche, nützliche Funktionen und es lief einfach. Dazu eine charakteristische Zusammenstellung von Smilies und Tönen, an denen gleich zu erkennen war, dass Trillian eingesetzt wurde. Insbesondere die Töne beim Enpfang und Versand einer Nachricht gehören heute immer noch zu meinen Lieblingstönen 😀 Und glücklicherweise finden sie sich auch in der aktuellsten Version. Liebe Trillian Entwickler, ihr dürft ziemlich viel weiterentwickeln, aber die Smilies und Töne bitte unangetastet lassen, Danke! 😀
Aber nochmal zurück zum Jahr 2003. Nach dieser Zeit kam die Flucht von Trillian, wobei dies wohl eher  einer zufälligeren Entwicklung geschuldet war denn harten Fakten. Ich hatte zu dieser Zeit den originalen MSN Client kennengelernt (und bis dato eigentlich noch nie in der Hand gehabt, dank Trillian). Und so wich Trillian den originalen Clients von MSN und ICQ, wobei ich ICQ clientmäßig nie so ganz leiden konnte. MSN finde ich da um Welten moderner. Deswegen ist meine ICQ Nutzung über die Jahre auch spürbar zurückgegangen. Auch diese Tatsache hat mich nun wieder zu Trillian bewogen, denn manch ein Kontakt beschränkt sich leider auf ICQ.
Intensiv habe ich Trillian seitdem nicht mehr begutachtet, denn stets kam mir auch Miranda in den Sinn. Im Grunde genommen ist auch Miranda sehr flexibel, mit diesem Biest kann man sämtliche Dinge anstellen. Allerdings muss man sich dafür erst einmal mit der Materie beschäftigen und eine Pluginauswahl treffen – der Aufwand ist ungleich höher als bei Trillian. Und auch wenn es für Miranda Fertigpakete gibt, Trillian wirkt da irgendwie runder.
Aber halt, ich mag Miranda ebenso! Derzeit fehlt mir aber schlichtweg die Zeit und Motivation, den Optionendschungel zu durchstöbern und Anpassungen vorzunehmen. An dieser Stelle möchte ich außerdem einmal betonen, dass ich die Funktionsflut in Miranda Fertigpaketen gar nicht schlimm finde. Umfangreiche Funktionalitäten widersprechen meiner Meinung nach Benutzbarkeit nur begrenzt. Es ist alles eine Frage der Strukturierung (siehe z.B. Ribbons). Radikale Abspeckungsstrategien, wie man sie z.B. bei Gnome erahnen könnte, sehe ich eher kritisch. Weniger ist nicht immer mehr!
Aber wieder zurück zum Thema. Lange Rede, kurzer Sinn: Gestern habe ich mich nun dazu entschlossen, Trillian Pro zu erwerben. Für gerade mal $15 erhält man die aktuelle Version, das ist absolut fair. Nach einem kurzen zweistündigen Praxiseinsatz bin ich begeistert. Auch wenn sich einiges getan hat seit damals, das ursprüngliche Trillian Feeling ist irgendwie doch noch teilweise spürbar. Das ist natürlich äußerst subjektiv, aber für mich ein großer Pluspunkt 😀 In der nächsten Zeit werde ich Trillian nun ganzheitlich für MSN und ICQ einsetzen, auch Facebook habe ich testweise angebunden. Wenn mir das Trillian Feeling weiterhin treu bleibt, könnte daraus eine längere Beziehung entstehen.

Das Leben ist eine Achterbahnfahrt

„Wenn ich einmal groß bin, möchte ich einmal ein Haus, ein Auto und einen Garten haben!“. So oder so ähnlich hören wir’s immer mal wieder von Personen – oder die Werbung versucht uns zu suggerieren, welche ihrer Bausteine uns später einen Schritt weiter bringen werden. Genau genommen ist  das eigentliche Ziel aber, glücklich zu werden. Oder zu sein. Denn ist Glück dauerhaft? Sicherlich nicht, das Leben kann stellenweise so hart wie ein Betonboden sein, manchmal lässt es uns ungebremst in eine Sache hineinschmettern. Und trotzdem schaffen wir es wieder heraus, die Lösung kann manchmal ein kleiner Strohhalm sein. Klein, unbedeutend und trotzdem der Weg zum Glück. Glück ist ein Moment, den man besonders intensiv lebt. Glücksmomente eben. Klein, aber unheimlich wichtig, um den nötigen Schwung für die nächste Steigung zu erhaschen. Umso größer die Steigung ist, umso wichtiger werden auch kleinere Gefälle zwischendurch. Man kann sie nicht immer selbst erzeugen, aber aktiv werden, um ihnen die nötige Entfaltungsmöglichkeit zu geben. Und sei es nur durch die simple Erkenntnis „Lebe den Moment!“. Denn die nächste Resignation kommt bestimmt.

Ich wünsche mir.. einen Gute-Laune-Tank!

Es gibt Tage, da ist gute Laune in Hülle und Fülle vorhanden, neuepositive Sprüche werden gerissen und der Tag so gut es geht im Rauschdes Glücks genutzt. An diesen Tage könnte man meinen, Glücksgefühle wären wieder im Sonderangebot – ohne den genauen Grund zu kennen, warum es in diesem Moment gleich soviel zu verscherbeln gibt. Denn soviele kann man gar nicht in einem Moment nutzen, der (Rest-) Tag sollte einfach oft länger sein! Doch dann kommen sie wieder. Die schlechteren Tage, die Laune sinkt und die Sichtweise auf zuvor im Rausch der Glücksbefühle belächelten negativen Dinge ändert sich dramatisch. Was sich zuvor noch als kleine Sache einschätzen ließ, ist wieder trauriger Alltag. Hat sich wirklich etwas geändert? Nein, nur die Sichtweise. Mit ein wenig Restguthaben der guten Laune würde sich das umschiffen lassen. Man müsste gute Laune einfach speichern können. Oder eine Technik lernen, gute Laune am Fließband zu erzeugen. Ja, das wärs! Wenn das nur so einfach wäre. Und so bleiben nur zwei Dinge: soviel zu wagen, dass sich die gute Laune schnellstmöglich wieder einstellt und das folgende Zitat:
„Es sind nicht die Dinge an sich, die uns beunruhigen, sondern das, was wir über die Dinge denken.“ (Epiktet)

Pakete oder Quellen? Pakete und Quellen!

Wären wir gerade beim Thema Essen, würden wir nun eine selbst zubereitende Speise mit einem Fertiggericht vergleichen. Das Thema wäre schnell vom Tisch: meine Single-Kochkünste haben mich selten wirklich überzeugt, bitte ein Fertiggericht!
Wir sprechen aber glücklicherweise nicht vom Essen, sondern – klar – von Linux! Dort gibt zwar noch keine essbaren Fertiggerichte, aber leicht installierbare Software über die Paketverwaltung. Mit wenigen Befehlen sind komplette Softwarebäume installierbar und auch wieder von der Platte. Und wenn sie schon mal auf der Platte landen, hält sie die Paketverwaltung fortan auch in Sachen Sicherheitsaktualisierungen aktuell. Ein regelmäßiges Update reicht aus, um unbeschwert schlafen zu können (okay, viele Anwender schlafen auch ohne Updates beunruhigend gut).
Doch Software kann auch über eine andere Möglichkeit ihren Weg auf das System finden: über die Quellen, eine der Hauptvorteile von Open Source. Allerdings müssen die Quellen – wenn wir nicht gerade auf ein PHP Skript blicken – auch noch zu einem Fertiggericht werden, dazu ist der Kompilierungsvorgang notwendig. Zudem kommt Software meist in Form vieler Komponenten daher, die je nach Bedarf integriert werden können. Oftmals benötigen neben der eigentlichen Software auch deren Komponenten zusätzliche Helfer in Form weiterer Software oder Bibliotheken. Nutzt man eine Paketverwaltung, so ist man fein raus: diese Systeme wissen einfach schon, dass man für das Kochen von Spaghetti Salz benötigt. Wenn man dagegen den manuellen Weg einschlägt und selbst kompiliert, muss man sich die nötigen Zutaten selbst zusammensuchen. Und das ist nicht immer ganz leicht. Ich selbst gehe da schonmal nach dem Trial & Error Verfahren vor: Software kompilieren, Fehler analysieren und auf zusätzliche Zutaten schließen. Dann steht schon das nächste Problem vor der Tür: nun kennen ich zwar die Zutat, weiß aber nicht, in welchem Paket diese Zutat steckt. Da hilft nur eine Recherche im Web oder in der Paketverwaltung selbst. Natürlich wären auch die Zutaten manuell beschaffbar, aber damit heimst man sich einen immensen Aufwand ein, wenn man Großteile des Systems am Schluss manuell pflegen darf. Nachdem das Trial & Error Verfahren einige Male in einer Schleife gelaufen ist, gelange ich dann irgendwann an den Punkt, an dem das ganze kompilierbar ist. Der Rest ist nur noch Dokumentationssache: die nötigen Zutaten und deren Paketfundort wird meistens noch kurz in einer Textdatei oder im privaten Wiki festgehalten. Schließlich möchte man ja nicht bei Systemwechseln wieder auf die Suche gehen (bei Distributionswechseln fängt der Spaß dagegen wieder an..).
Doch wann lohnt sich der Weg über die Paketverwaltung und wann darf man auch mal auf die Quellen zurückgreifen? Es mag manche geben, die gerne grundsätzlich Hand anlegen möchten und Großteile über die Quellen selbst zusammenkompilieren. Doch nicht alle können oder wollen Köche sein. Abends möchte man ja schließlich nach einem langen Arbeitstag auch nicht mehr Stunden in der Küche stehen, so sieht es auch beim eigenen System aus. Ich beziehe einen Großteil meiner Software über die Paketverwaltung und greife nur an jenen Stellen zu den Quellen, an denen mir die neuste Version einer Anwendung oder eine eigene Konfiguration wichtig ist. Dafür habe ich mich in meinem Fall bei Apache, PHP und MySQL entschieden, da ich diese Software für einen Großteil der Dienste und für eigens programmierte Scripte benötige und auch gerne mal auf neue Funktionen zurückgreife. Nützlich ist da auch, dass man sich mit dem Selbstkompilieren etwas genauer mit dem Hintergrund einer Software auseinandersetzt. Dinge wie den Mailserver beziehe ich dagegen gerne über die Paketverwaltung. Da muss es eben nur fluppen, die Konfiguration ist schon komplex genug.
Für die meisten Wünsche reicht die Paketverwaltung also völlig aus. Nur bei häufig verwendeter und individuell eingerichteter Software, über die ich  auch etwas mehr erfahren möchte, greife ich aber auch vereinzelt gerne zu den Quellen. Im Zweifelsfall für die Paketverwaltung.

Sometimes it seems to be my destination